Thema: Rap Jargon
Ein Merkmal der Hip-Hop-Kultur ist ihr eigener Jargon, das viele englische Lehnwörter enthält. Es gibt Begriffe, die Hip-Hop-weit verwendet werden, und solche, die nur in den Teilgebieten MCing, DJing, B-Boying und Graffiti aufkommen. Für manche Anglizismen haben sich im Laufe der Zeit deutsche Entsprechungen gefunden.
Aight – Kurzform von engl. alright: in Ordnung; wird häufig von Rappern in Texten am Ende einer Zeile benutzt und steht für richtig, ok oder ganz genau oder als Bestätigung.
B-Boy/B-Girl – (Subst.) von engl. Break-Boy bzw. -Girl, ein männlicher oder weiblicher Breakdancer
Backspin – Tanzschritt im Breakdance und Scratchbewegung
Bar – (Subst.) engl. Takt, Eine Textzeile aus einem Song
Battle – (Subst.) von engl. battle, Kräftemessen zwischen zwei Gegnern, sowohl zwischen MCs als auch zwischen B-Boys, Sprayern und Beatboxen. Bewertet wird meist durch eine Jury oder das Publikum
Beat Juggling – ist das Manipulieren zweier gleicher oder verschiedener Platten um eine neue Melodie zu erzeugen
Beef – (Subst.) Streit oder Feindseligkeiten zwischen Personen
Bitchmove – etwas nur unfaires tun
biten – (Verb) von engl. to bite: beißen; abkupfern, kopieren/nachahmen von Texten, Styles und/oder Flows anderer MCs oder Writer, wobei vorgegeben wird, die erbrachte Leistung sei ein eigenes Produkt
bling-bling – Glänzender Schmuck
burbs - von engl. Suburbs; abwertend für "gutes Viertel", spießiger Vorort
Cat – engl. Katze; Personen die man nicht direkt kennt, die aber da sind
Chabo – (Subst.) Junge (aus zigeunersprachlich/Rotwelsch tšabo „Junge“)
chillen – (Verb) Abhängen; rumgammeln; entspannt sein
Crew – (Subst.) engl. Gruppe; Zusammenschluss von Freunden (z. B. Sprayercrew oder Rapcrew)
Cred - (Subst.) von engl. Credibility; Glaubwürdigkeit
cutten – (Verb) engl. to cut: abtrennen, abschneiden; bezeichnet das Unterbrechen der Aufnahme bei Luftmangel und erneute Einsetzen der Aufnahme von der abgebrochenen Stelle aus; auch als Synonym für „scratchen“ benutzt;
derbe – anderes Wort für sehr, mega, übel etc.
Diss – (Subst.) von engl. disrespect: ist eine Beleidigung bzw. die Aberkennung von Respekt
diggin' in the crates – englisch für „Kisten durchwühlen“. Dies beschreibt die z. T. aufwendige Suche nach „besonderen“ Schallplatten in Platten-Läden, Second Hand-Shops etc.
down sein – Schlecht drauf sein, traurig sein, auch: „mit jmd. down sein“ mit jemandem einverstanden sein, jemanden verstehen
Esé – Selbstbezeichnung der lateinamerikanischen Bevölkerung der USA, vergleichbar mit Chicano
faker – (Subst.) von engl. fake: jmd. der vortäuscht, etwas zu sein oder zu können, ein Blender
fett – Form der Begeisterung. Steht für: „super“, „großartig“, „geil“. Durchaus oft in der Kombination „Derbst fett!“ oder einfach nur „Das ist fett!“ zu finden. Heißt dann so viel wie: „Das ist richtig gut“, oder auch „Verdammt geil“.
Flow – (Subst.) von engl. fließen; ist das Zusammenspiel von Stimme, Beat, Melodie, Betonung, Text und Aussprache des Rappers
Freestyle – (Subst.) von engl. Freistil; improvisiertes Rappen oder Breaken; verbreitet sind auch Freestyle-Battles
fronten – (Verb) von engl. to front: jmd. etwas vorspielen, (versuchte) Vortäuschung nicht vorhandener Realness, „Wasser predigen und Wein trinken“ oder auch herausfordern
G vom engl. Gangster, Abkürzung für Gangster. Es sind auch G-Rapper bekannt, also Gangsterrapper
Ganja – anderer Begriff für Marijuana
haten – (Verb) von engl. to hate: hassen; oft benutzter Ausdruck zwischen Hip-Hopern, hat weniger mit Hass zu tun, eher mit Neid. Haten meint grundloses Schlechtmachen
Homeboy – (Subst.) Bedeutet so viel wie Nachbar. In seiner ursprünglichen Form eine Anrede an eine befreundete Person oder Gangmitglied.[1] Mit der Zeit wurde das Wort zunehmend ironisiert und hat nun meist eine negative Bedeutung. Homeboy ist an sich zwar kein Diss (Schmähung) an die angesprochene Person, aber zunehmend eine Anrede an eine Person, die gedisst wird
Homie – (Subst.) Abkürzung für Homeboy, jedoch mit unterschiedlicher Bedeutung; Anrede meist an eine befreundete Person (in diesem Falle wird oft auch „Homes“ verwendet), im Battle-Rap jedoch als neutrale Anrede an den Gegner
Hood – steht für das Wohnviertel in dem man wohnt (I come from the hood). Ableitung bzw. Verkürzung von (engl.) neighbourhood (Nachbarschaft)
Hook – kann man übersetzen als Refrain
Holla – Grußformel. Ableitung von (engl.) to holler (brüllen, rufen), to give a holler (Bescheid sagen, sich melden)
Hustler – jemand, der sich durch verschiedene (oft illegale) Arbeiten wie z. B. Drogenverkauf oder Zuhälterei am Leben erhält
Ice – (Subst.) von engl. Eis; im Hip-Hop bildlicher Vergleich, gemeint sind Brillanten und insgesamt auffälliger Schmuck
Jam – (Subst.) Hip-Hop-Party im traditionellen Sinne
The Jects (sprich: Jets) steht für engl. Housing Projects; Ghettoviertel, sozialer Wohnungsbau
killer/killa/killah - (Adj.) Wird gleich verwendet wie fett.
MC – (aus dem englischen: master of ceremony) ist ein Rapper oder allgemein eine Person, die an einem Battle teilnimmt
Mic – (aus dem englischen: microphone) wird als Mikrophon beschrieben
Nigger – (Subst.) Ableitung von „Negro“ (Neger), abfällige Bemerkung der Sklavenhändler zur Unterdrückung der schwarzen Sklaven. Noch bis in die heutige Zeit hinein genutzt, um einer schwarzen Person Geringschätzung entgegen zu bringen. Als Slangbegriff (im Jargon auch Nigga, Niggah oder Niggar) wird er unter Schwarzen, vermehrt aber auch unter Weißen auf ironische Weise im Sinne als „Freund“, „Kumpel“ verwendet. Unter schwarzen Rappern findet diese Bezeichnung häufig Gebrauch. Beim Battle-Rap kann damit jedoch auch der Gegner auf provozierende, aber auch ironische Art und Weise bezeichnet werden. Vergl. Homie/Homeboy
O. G. - Abkürzung für „Original Gangsta“. Das heißt jemand, der wirklich von der Straße kommt und ein hartes Leben hatte und nicht nur dies verherrlicht, auch: Gründer einer Streetgang oder älteres Gangmitglied
Player/Playa – (Subst.) Prolet oder auch „Pimp“
Propz/Props – (Subst.) von engl. proper respect; Respektsbekundungen (People Respect Other People Seriously)
Punchline – engl. Pointe; Humorvolle Textzeile, die den Gegner hart trifft
Punk(s) – Schimpfwort, jedoch nicht auf politische Meinung zu beziehen
Pussy – Weibliches Geschlechtsorgan oder auch (abfällige) Bezeichnung für Frauen oder als Diss an Männer
Rapgame oder auch Rapbizz – (Subst.) das Rapgeschäft oder die Rapszene
Shit – steht für 1. Haschisch, 2. für Musikstücke (häufig im folgenden Zusammenhang: „Dein Shit ist tight!“) oder allgemeiner „Zeug“
Shorty – Bezeichnung für Mädchen/ Frauen. Bedeutet so viel wie „Süße/Kleine“. Umgangssprachlich auch als „Shawty“ verwendet.
spitten – (Verb) von engl. fauchen, spucken: Synonym für rappen
straight– geradlinig, zielgericht, beschreibt einen zielstrebigen Rapper
strugglen – (Verb) von engl. to struggle (mit etwas ringen): Probleme haben, mit dem (alltäglichen) Leben zurechtzukommen
Studio-Gangster – Bezeichnung für Gangster die nur im Studio abhängen und Musik machen anstatt das übliche Gangsta-Ding
Stunners – Aus dem Ebonix-Slang farbiger US-Rapper, damit ist die Sonnenbrille gemeint, wird aber auch als Slang-Wort für Ecstasy benutzt
tight – (Adj.) von engl. tight: eng, fest, gut. Wird immer in Bezug auf einen Künstler der Szene oder dessen Produkt verwendet und heißt so viel wie sehr gut, in der ursprünglichen/engeren Bedeutung steht es für sehr präzise auf den Takt gerappte Strophen. Im Slang mancher Künstler der Szene steht dieses Wort jedoch auch als Synonym für betrunken oder breit. Vereinfacht wird es im Deutschen mittlerweile auch Tait oder Teit geschrieben
Timbs und Air Ones – Kurzform für Timberland Boots und Nike Air Force 1 - die Klassiker unter den Hip Hop Schuhen
Wack MC/Whack MC/Weak MC – (Subst.) Ein in der Gemeinschaft nicht respektierter MC
Wack/Whack – Adjektiv für schlecht, ein „whack“ MC ist ein schlechter MC
Whigger – ein amerikanischer Neologismus aus den Worten „white“ und „nigger“, um weiße Personen zu bezeichnen, die sich wie Schwarze kleiden, wie sie sprechen bzw. rappen. Gleich ob von Schwarzen oder Weißen verwendet, ist der Begriff meist abwertend gemeint
Word (oder auch: „Wort drauf“) – dies ist entweder eine Kurzform für „Ich schwöre“, wenn man eine eigene Aussage damit abschließt, oder eine Zustimmung oder ein Beipflichten, wenn ein anderer eine Aussage damit kommentiert. Oft auch „Word Up“ (z. B.: „Word up dog!“ – „Genau Alter!“ oder „Word Is Bond [Son]“). Als Frage betont am Ende einer eigenen Aussage auch die Bitte um Zustimmung
Wannabe – Ein „möchtegern“. Menschen, die sich als „Hip Hopper sehen“, aber nur so tun als wären sie „hart“
Yo – Grußformel, kollegial. Dient mitunter auch als Substitut für das Wort Ja oder einfach nur als Füllwort, z. B. wenn ein Rapper anfängt zu rappen
zwölf-zehner – legendärer Technics-Plattenspieler
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